Kinderpsychiatrie: wenn die Kinderseele leidet

posted am: 28 Juni 2022

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Es gibt Situationen im Leben, in welchen Kinder völlig unverschuldet in eine psychische Ausnahmesituation geraten. Oft helfen dann einfache Therapien nicht mehr und die Unterbringung in einer Kinderpsychiatrie ist erforderlich. Die Gründe können sehr vielfältig sein. Entweder sind die Kinder durch traumatische Ereignisse in diese Situation gekommen oder es liegen erblich bedingt Krankheitsbilder vor, die einen Aufenthalt in einer Kinderpsychiatrie erforderlich machen. Im Folgenden wird erklärt, was eine Kinderpsychiatrie leisten kann und es werden zudem ein paar Gründe und Ursachen vorgestellt, die zu einer solchen Unterbringung führen können.

Was leistet eine Kinder- und Jugendpsychiatrie?
Eine Kinder- und Jugendpsychiatrie ist für alle psychischen, psychosomatischen und neurologischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen zuständig. Zudem fallen in die Zuständigkeit von Kinder- und Jugendpsychiatrien auch entwicklungsbedingte sowie soziale Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Hier erfolgt sowohl die Diagnostik als auch die Behandlung, die Prävention und Rehabilitation der psychischen Störungen.

Welches sind häufige Krankheiten, die dort behandelt werden
Wie auch beim Erwachsenen sind es häufig Depressionserkrankungen, die behandelt werden müssen. Eine Unterbringung ist immer dann erforderlich, wenn suizidale Gedanken bei den Betroffenen zu extrem werden oder aufgrund von Selbstmordversuchen eine sofortige Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung erforderlich wird. Die Betreuung der Patientinnen und Patienten erfolgt durch geschulte Psychiater und Psychotherapeuten. Erstere sind ausgebildete Fachmediziner und damit auch berechtigt, Medikamente zu verabreichen und zu verschreiben. Letztere wählen psychotherapeutische Ansätze, beispielsweise eine Verhaltenstherapie, um den Ursachen der Depressionen auf den Grund zu gehen.

Ein weiteres sehr verbreitetes Krankheitsgebiet sind die posttraumatischen Belastungsstörungen (kurz PTSD), die zu einer Unterbringung in eine Kinderpsychiatrie führen können. Hierunter versteht man traumatische Erlebnisse des Kindes, die anschließend nachwirken und im Alltag immer wieder hervorkommen können. Beispielsweise wären dies schreckliche Unfallereignisse, bei denen sie Zeugen oder Geschädigte waren. Wenn diese Ereignisse lediglich verdrängt und nicht verarbeitet wurden, ist oft professionelle Hilfe durch einen Psychotherapeuten erforderlich, der dann in einer Therapie die Geschehnisse wieder aufarbeiten wird, um dadurch das Verarbeiten zu ermöglichen. Kinder, die in der eigenen Familie einen Missbrauch oder körperliche Misshandlungen erfahren haben, gehören auch in sehr vielen Fällen zu den Patientinnen und Patienten. Gerade in den ersten fünf Lebensjahren wird die Kinderseele erheblich geprägt und kann hier auch den größten Schaden nehmen. Entwicklungsstörungen aufgrund von Erziehungsdefiziten können ebenfalls zu Krankheitsbildern führen, die einen Aufenthalt in einer Fachklinik erforderlich machen können. Zu nennen wäre da beispielsweise eine entwickelte dissoziale Persönlichkeitsstruktur bei Kindern und Jugendlichen. Weitere Krankheiten, die ebenfalls hier behandelt werden und möglicherweise einen stationären Aufenthalt erforderlich machen, wären Essstörungen oder auch Borderline, einer Erkrankung, bei der der Betroffene starken Stimmungsschwankungen unterliegt.

Weitere Informationen zum Thema Kinderpsychiatrie finden Sie auf Webseiten wie z. B. von der OMR. Dr. Hannelore Steinböck.